von Lilith Bitzer & Theresa Stärk
Wie nehmen wir Kunst online wahr? Und wer nutzt eigentlich Online-Angebote von Museen? Das sind drängende Fragen im aktuellen Diskurs der digitalen Kunstvermittlung. Nicht nur das Museum als Institution befindet sich in einem stetigen Änderungsprozess; auch sein Publikum ist in seiner demografischen Aufteilung, seiner Medienaffinität sowie seinen Anforderungen an eine zeitgenössische (digitale) Kunstvermittlung einem stetigen Wandel unterzogen. Doch wer sind die Nutzer*innen musealer Vermittlungsangebote? Wie verändert sich das Verhalten der Besucher*innen im Ausstellungsraum bei dem Konsum digitaler Vermittlungsangebote?

Abbildung 1: Der K+ Digital Guide im K20 der Kunstsammlung NRW © Franziska Klenk
In der Kulturpublikumsforschung bislang noch nicht allzu lange beachtet, zeigt das heterogene „digitale Museumspublikum“ neue, aber auch altbekannte Bedürfnisse in seinem virtuellen Kunst- und Kulturgenuss, dessen Nutzer*innenverhalten zu digitalen Kunstvermittlungsangeboten Ausgangspunkt der Lehrveranstaltung darstellt.
Das Lehrprojekt „Kunst auf einen Klick! Digitale Kunstvermittlung und ihr Publikum“, gefördert durch die Förderlinie „Bürgeruniversität in der Lehre“, mit einer Projektlaufzeit von Oktober 2024 bis Juli 2025, führt Studierende des Masterstudiengangs „Kunstvermittlung und Kulturmanagement“ im Wintersemester 2024/2025 und Sommersemester 2025 praxisnah an das Durchführen von Besucher*innen- bzw. Nutzer*innenstudien heran und gibt einen Überblick zu digitalen Kunstvermittlungsangeboten sowie Methoden der Kulturpublikumsforschung.

Abbildung 2: Lilith Bitzer und Theresa Stärk © Franziska Klenk
Dabei führen die Studierenden in zwei Runden eigenständig eine Besucher*innenstudie in Form einer empirischen qualitativen Studie durch und evaluieren zwei digitale Angebote der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen: die Sammlung Online und den K+ Digital Guide.
Durch die Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen lernen Studierende verschiedene konkrete digitale Vermittlungsangebote aus nächster Nähe kennen und erhalten dabei Einblick in die Meinung des Museumspublikums. Die Fokusgruppengespräche mit Museumsbesucher*innen, die im K20 durchgeführt werden, zählen zu den qualitativen Forschungsmethoden und finden in Form einer moderierten Gruppendiskussion statt, welche die Sichtweise von Nutzer*innen zu einem bestimmten Thema untersucht und im Anschluss analysiert wird. Die Studierenden werden so durch praxisnahe Methodenerprobung in ihrem eigenständigen Umgang mit Besucher*innenbefragungen und Forschung zu digitaler Kunstvermittlung geschult.
Die Lehrveranstaltung „Kunst auf einen Klick!“ im Wintersemester 2024/2025 widmete sich der Analyse von Nutzer*innenanforderungen an die Sammlung Online der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Während des Sommersemesters 2025 untersuchen die Studierenden in „Kunst auf zwei Klicks!“ insbesondere den K+ Digital Guide, den die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen im K20 als erweiterten Multimediaguide anbietet.
Ziel der Lehrveranstaltung ist neben dem Kennenlernen digitaler Vermittlungsangebote auch die eigenständige kritische Analyse dieser und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Nutzer*innengruppen und -bedürfnissen. In ihren Abschlusspräsentationen am Ende des Semesters zeigen die Studierenden ihre Studienergebnisse und formulieren Handlungsempfehlungen an Museen für nutzer*innenfreundliche digitale Vermittlungsangebote.
Das Lehrprojekt findet in Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen statt und wird im Rahmen der Förderlinie „Die Bürgeruniversität in der Lehre“ von der Bürgeruniversität der Heinrich-Heine-Universität gefördert.
Sie haben Interesse an der Besucher*innenstudie zum K+ Digital Guide im K20 teilzunehmen und eine kostenlose Jahreskarte für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfahlen zu erhalten? Dann melden Sie sich hier an. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite.
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Theresa Stärk, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte und leitet gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Ulli Seegers das Projekt.
Lilith Bitzer, B.A., ist wissenschaftliche Hilfskraft für das Projekt.