von Katharina Reher
Es ist üblich, dass wissenschaftliche Tagungen im Anschluss dokumentiert werden. Aber was und für wen möchten wir eigentlich die Inhalte festhalten? Wie nachhaltig im ökologischen, aber auch im wissenschaftlichen Sinne sind Fachtagungsbände? Diese und viele weitere Fragen treiben uns um. Unser Ziel: Tagungsbände neu denken! Dokumentation soll kritisch hinterfragen, neue Denkanstöße und einen Mehrwert liefern, ein aktiver Prozess und vor allem nachhaltig sein. Nur wie? Wir erarbeiten diese Dokumentation unter anderem mit der Methode des Storytellings, mit der wir Wissen anhand narrativer Erzählungen weitergeben möchten.
In den nächsten Monaten begleiten wir drei Personen, die ihre Erwartungen an das Symposium und ihre Erfahrungen während und nach dem Symposium mit uns teilen und aufarbeiten. Im Fokus steht dabei die Fragestellung, ob und wenn ja, welche Impulse das Symposium vermittelt hat und ob gewonnene Anregungen im (Berufs-)Alltag implementiert werden oder zu Veränderungen führen können. Wir möchten nachhaltige Veränderungen sichtbar machen und den Fokus auf die Teilnehmenden legen. Sie sind es, die die Tagung konstituieren und mitgestalten.
Unsere Storyteller*innen
Um einen möglichst umfassenden Einblick zu bekommen, wurden dafür drei Personen ausgewählt, die das Symposium aus unterschiedlichen Perspektiven erlebt haben. Aus der Studierenden-Perspektive wird uns Rune Knaak berichten, die im Master Kunstvermittlung und Kulturmanagement an der HHU studiert. Die Teilnehmenden-Perspektive vertritt Dr. Sascha Förster, der Leiter des Theatermuseums Düsseldorfs und des Dumont-Lindemann-Archivs der Landeshauptstadt Düsseldorf. Für die Sicht der Vortragenden hat sich Sina Herrmann bereit erklärt, ihre Eindrücke und Learnings mit uns zu teilen. Sie ist Projektleiterin Klimaschutz und Nachhaltigkeit beim Deutschen Museumsbund e.V. und leitete am zweiten Symposiumstag den Workshop zum Thema Museen im Klimawandel – Organisieren, handeln und mobilisieren für (mehr) Klimaschutz im Museum.
Erwartungen
Für einen ersten Eindruck haben wir allen drei Storyteller*innen sowohl vor dem Symposium als auch eine Woche danach jeweils einen kurzen Fragebogen zugesandt, in dem ihre Erwartungen an das Symposium und erste Impressionen nach der Teilnahme am Symposium abgefragt wurden. Die Erwartungen unserer Storyteller*innen an das Symposium waren sich sehr ähnlich: Alle möchten durch ihre Teilnahme ihr inhaltliches Wissen vertiefen, neue Lösungsansätze kennenlernen und verstehen sowie mit Personen in den Austausch treten, die Expert*innen im Bereich der Nachhaltigkeit sind und als Vorbilder dienen. Für Sascha war das Symposium darüber hinaus eine Möglichkeit, Inspiration für seine eigene Organisation zu sammeln, „(…) um aus diskursivem Wissen Handlungsimpulse zu bekommen.“ Rune erzählte uns außerdem, dass sie derzeit ein Thema für ihre Abschlussarbeit suche: „Vielleicht ergibt sich im Rahmen des Symposiums eine Fragestellung, die ich in meiner Masterarbeit untersuchen möchte.“
Erste Eindrücke
Unsere Befragung eine Woche nach dem Symposium fiel sehr positiv aus: Die Erwartungen seien erfüllt worden und die Teilnahme habe sich gelohnt. Durch das Symposium habe man nicht nur viele wertvolle Impulse vermittelt bekommen, sondern auch spannende neue Projekte und Institutionen kennengelernt. Als ein Beispiel wurde The Changency genannt, ein Unternehmen für Nachhaltigkeitsberatung in der Musikindustrie, mit ihrem Projekt Plant a Seeed – solche Projekte kennenzulernen sei inspirierend und würde dazu führen, auch die eigene innere Haltung zu Nachhaltigkeit mehr manifestieren zu wollen und sich weiterzubilden. Auch die Teilnahme an den Workshops sei produktiv gewesen, Rune möchte beispielsweise nach der Teilnahme am Workshop Material und Kreislauf – Theater nachhaltig gedacht „(…) gerne noch viel mehr über das Thema erfahren.“ Sascha möchte sich über das Symposium hinaus „(…) gerne mehr und ausführlicher mit Klimabilanzen beschäftigen“. Referentin Sina war ebenfalls sehr zufrieden mit ihrem Workshop und war besonders von der Kreativität der Workshopgruppe begeistert. Außerdem betont sie, dass Kommunikation – wie bei fast allem – der wichtigste Bestandteil von Nachhaltigkeit sei: „(…) am Ende geht es bei Nachhaltigkeitsprozessen darum, alle mitzunehmen, zu überzeugen, zu hören, wertschätzend zu behandeln und einzubinden.“ Da können wir Sina nur zustimmen und sind umso glücklicher, dass unsere Dokumentation zur Aufarbeitung des Symposiums ebenfalls einen kleinen Beitrag zum Nachhaltigkeitsdiskurs leisten kann. Apropos Beitrag – der nächste kommt in der kommenden Woche!
Katharina Reher ist Studierende im Masterstudiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement an der HHU und bildet gemeinsam mit Melina Hartmann und Nienke Wüst das Team Dokumentation, welches das Düsseldorfer Symposium zur Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur inhaltlich nachbereitet.