Was sind eigentlich digitale Kompetenzen, Bildung und Souveränität? Studierende geben Antworten

von Hamail Hussain, Marie Rosauer und Anna Soßdorf

Welche Themen waren dir im Bundestagswahlkampf 2021 besonders wichtig? Die Bundestagswahl liegt keine zwei Monate zurück. Heute stehen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in Koalitionsverhandlungen und debattieren über die Themen unserer Zeit – wie Covid-19, Klimaschutz, Wirtschaft, Außenpolitik, Bildung und Digitalisierung. Vor allem die Wahlkampfthemen Bildung und Digitalisierung waren für viele Jungwähler:innen (18-29 Jahre) besonders wichtige Schwerpunkte. 

Aber was bedeuten „Digitalität“, der Erwerb „Digitaler Kompetenzen“ oder „Digitale Souveränität“ überhaupt? Welche Relevanz haben diese Themen für Schul- und Erwachsenenbildung, für unsere Zivilgesellschaft, Ethik, Wissenschaft und Politik? Diskutiert werden diese Fragen in dem kommunikationswissenschaftlichen Seminar „Digitale Kompetenzen, Bildung und Souveränität – Wissenschaftskommunikation aus Studierendensicht“ im Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften. 

Dazu erhalten die Seminarteilnehmer:innen einen Überblick über die theoretischen Ansätze sowie über aktuelle Diskussionen rund um den Themenkomplex. Dabei geht es nicht nur um die inhaltliche Auseinandersetzung mit digitalen Kompetenzen, sondern auch um das Handling mit digitalen Tools im Seminarverlauf. 

Doch wie kann das vermittelt und gelebt werden? Wie muss ein solches Seminar konzipiert sein?  Ganz einfach, die Studierenden beteiligen sich in unterschiedlichen Rollen aktiv am Seminar. Unter Einbezug digitaler Tools, wie dem Online-Whiteboard (Mural), gestalten die Seminarteilnehmer:innen das Seminar aktiv mit. Auf Grundlage der Basis-Quellen (Texte, Blogs, Videos) hält ein/e Seminarteilnehmer:in zu Beginn der Sitzung einen kurzen Impulsvortrag. Die anschließende kritische Betrachtung der Literatur übernimmt ebenfalls ein/e Seminarteilnehmer:in. Das Festhalten der Hauptgedanken und der Diskussion im Seminar übernimmt ein/e Protokollant:in und dann gibt es noch jemanden der zum Material einen zusammenfassenden One Pager schreibt. Gruppenarbeiten zu den präsentierten Materialien ergänzen die Diskussionen im Plenum und beschäftigen sich stets mit Fragen nach dem Motto “think beyond the text”. Alles wird während des Seminars auf Mural visuell festgehalten. So entsteht auf dieser Plattform eine kollaborative Lernlandkarte, die sukzessiv mit Lerninhalten von allen Studierenden befüllt wird.

Nach den Sitzungen verfassen Studierende in Gruppen einen Blogpost zum Thema und der entstandenen Diskussion. Und: Wenn man etwas zu Papier bringt, darf das Lektorat nicht fehlen. Daher gibt es eine Lektor:innen-Gruppe, die die Blogbeiträge gegenliest, neue Impulse gibt und bestenfalls einen noch besseren Beitrag ermöglicht. Das bedeutet: Du erhältst durch die wöchentlichen Blogposts der Studierenden einen Einblick in die Vielfalt der Themen unseres Seminars.

Eine weitere Besonderheit ist das Seminar-Format: In diesem Hybrid-Seminar arbeiten die Studierenden vor Ort mit den online dazu geschalteten Studierenden zusammen. Auch wenn die Pandemie noch nicht ganz vorbei ist, freuen sich viele Studierende über die Lockerungen. Viele der Studierenden können so endlich wieder auf dem Campus sein und nicht nur 24/7 vor dem Bildschirm sitzen. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, schaltet sich über die parallel laufende Webex-Sitzung in das Seminargeschehen ein. Zugegeben müssen sich die technischen Routinen noch einspielen; Mikro ein, Mikro aus, Bildschirm teilen und breakout groups einrichten… Denn: Der Präsenz-Online-Austausch erfordert auch ein hohes Maß an technischen, koordinativen und moderierenden Skills. Damit das auch gut laufen kann, sind wir als Hilfskräfte, Hamail und Marie, vor Ort und unterstützen mich, Anna Soßdorf, als Dozentin. Nur so kann ein Seminar gelingen, bei dem die Seminarleitung kein “sage on the stage” mehr ist, sondern vielmehr ein “guide on the side”. 

Du bist neugierig? Dann schau doch gerne nächste Woche wieder vorbei! Dann findest Du hier regelmäßig Posts von den Studierenden des Seminars.

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