Wie läuft Citizen Science? Perspektive eines Mitforschers

Citizen-Science-Projekte leben von der Beteiligung der Bürger*innen. Diese möchten wir in allen Bereichen der Forschung umsetzen, egal ob bei der Planung, Durchführung, Auswertung – oder der Kommunikation nach außen.

Auf diesem Blog haben wir bisher sehr viel aus unserer Perspektive als Wissenschaftler*innen an der Universität berichtet. Jetzt lassen wir einen unserer Mitforschenden zu Wort kommen: Till Burberg, 17, ist Aktivist bei Fridays For Future und von Anfang an bei unserem Projekt dabei. Hier beschreibt er den Citizen-Science-Prozess aus seiner Perspektive.

Bei diesem Citizen-Science-Projekt beteiligen sich Aktivist*innen von Fridays For Future Düsseldorf (hier bei einer Demonstration 2019) am Forschungsprozess. © FFF Düsseldorf

von Till Burberg

Ich bin Till Burberg, 17 Jahre alt, und engagiere mich als Orgamitglied bei Fridays For Future. Im Winter 2019 war ich auf einer Vollversammlung der Fridays For Future-Ortsgruppe in Düsseldorf. Dort haben Laura, Viktor, Viviana, Witold und Anna das Forschungsprojekt vorgestellt. Ich war von Anfang an interessiert und habe mich sehr früh als Mitforschender angemeldet. Nachdem die anderen Mitforschenden und ich angemeldet waren, fing leider die Corona-Zeit an. Als es dann endgültig klar war, dass auch in Zukunft erstmal keine Präsenzveranstaltungen stattfinden können und ein Konzept entwickelt wurde, wie es weiter gehen soll, wurden wir (die Mitforschenden) auch direkt zu einem ersten, digitalen Workshop eingeladen. 

Gemeinsam haben wir die Forschungsfrage genauer definiert und das weitere Vorgehen geplant. In diesem, sowie in allen anderen Workshops, wurde uns Mitforschenden immer sehr lehrreicher Input geliefert. So haben wir bspw. mehr über quantitative und qualitative Forschung sowie die verschiedenen Forschungsmethoden gelernt.

Mit uns werden in den Workshops nicht nur die Ergebnisse der letzten Forschungsphase besprochen und das weitere Vorgehen geplant. Wir dürfen uns auch an der Durchführung von Interviews und Beobachtungen beteiligen und die Ergebnisse auswerten. Auch können wir immer unsere bei Fridays For Future gesammelten Eindrücke verwenden, um daraus neue Fragen und Sichtweisen einzubringen. Diese Fachexpertise wird seitens des Forschungsteams stets mit offenen Armen begrüßt. Alle verhalten sich immer authentisch und sind froh, wenn wir mithilfe unserer Erfahrungen ganz andere Möglichkeiten eröffnen. Das freut wiederum uns Mitforschende und motiviert uns, uns noch mehr einzubringen.

Neben dem regen Austausch an Wissen und Expertise konnte ich bisher ganz viele spannende Eindrücke in die Forschungsarbeit an einer Universität sammeln und großartige Kontakte knüpfen. Die Phase der Datenauswertung ist für mich eine der spannendsten Phasen im Projekt. Es kommen Ergebnisse ans Licht, mit denen man vielleicht gerechnet hat. Es kommen aber auch Ergebnisse heraus, die man nicht erwartet hat. Daraus entstehen dann weitere spannende Fragen und Überlegungen.

Insgesamt bin ich froh, Teil dieses Citizen-Science-Projektes zu sein. Ich habe bisher sehr viele, spannende Eindrücke sammeln und mich gut in die Forschungsarbeit einbringen können. Außerdem habe ich sehr viele großartige Menschen kennengelernt.

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